Blue Power: Die Hightech-Lösung eines Jahrtausende alten Verfahrens.
Schmelzen und Gießen nach dem Wachsausschmelzverfahren gehört zu den ältesten Handwerkskünsten der Menschheit.
Die ersten Erkenntnisse der Metallgewinnung und -Verarbeitung werden auf rund 8000 v. Chr. datiert, erste zweckgerichtete Schmelzöfen gab es in der Kupfersteinzeit (ca. 4500 – 3500 v. Chr.). Schon damals machten sich die „Gießer“ grundlegende physikalische Gesetzmäßigkeiten und chemische Prozesse zunutze – mit einfachsten Mitteln.
Wir wollen uns gar nicht vorstellen, mit welchen Schwierigkeiten unsere frühen Vorfahren zu kämpfen hatten, welche Rückschläge sie einstecken mussten und wie viele Versuche nötig waren, um ein ansehnliches Schmuckstück, ein Beil oder eine Klinge zu gießen.
10000 Jahre später: perfekter Feinguss ist immer noch keine Selbstverständlichkeit.
Trotz der Erfahrung aus Jahrtausenden und hoch entwickelter technischer Möglichkeiten stellen gute Feinguss-Ergebnisse auch heute noch oft eine Herausforderung dar. Dabei kann sich heute niemand mehr das „trial and error“-Prinzip vergangener Zeiten leisten.
Gefragt ist schnell erzielbare, replizierbare und zertifizierbare Gussqualität. Unser Anspruch und Entwicklungsgrundsatz lautet deshalb: Gießtechnologie anzubieten, die schnell und einfach beherrschbar ist, die zuverlässig funktioniert und die erstklassige Ergebnisse sichert.
Einfach, aber genial = einfach genial
Wir suchen immer nach der einfachsten Lösung. Das heißt: wir hinterfragen alles Bekannte und Gelernte und versuchen, es neu zu erfinden. Wir forschen nach der bestmöglichen Nutzung physikalischer und chemischer Gesetzmäßigkeiten. Und wir versuchen, jede Anlage im Hinblick auf Bedienung, Funktion, Zuverlässigkeit und Wartung so einfach wie möglich zu konstruieren. Unsere Gießanlagen sollen in Timbuktu oder Mandalay genauso zuverlässig funktionieren wie in Chicago oder Pforzheim.
Einige Beispiele für unser Technologieverständnis:
Maßgeschneidert: Als wir 1996 unser Mutter-Unternehmen Indutherm gründeten, stellten wir alles in Frage, was wir über die gängige Feingusstechnologie wussten. Die damals auf dem Markt befindlichen Anlagen waren vielfach zu kompliziert, aus zu vielen und teilweise überdimensionierten zugekauften Komponenten zusammengebaut, dadurch zu teuer und zu anfällig. Unsere ersten Gießanlagen waren einfach, aber gründlich durchkonstruiert, mit selbst entwickelten Induktionsgeneratoren, maßgeschneidert auf die Bedürfnisse unserer ersten Zielgruppe, der Schmuckindustrie. Unsere Anlagen waren dadurch nicht nur besser, sondern auch preisgünstiger als die unserer Mitbewerber.
Verdüsen statt gießen. Warum nicht die vorhandene Induktionsheiz- und Schmelztechnologie auch zum Verdüsen nutzen? Mit den immer stärker aufkommenden additiven Fertigungsverfahren stieg die Nachfrage nach spezialisierten Metallpulvern drastisch an. In einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit der Universität entwickelten wir eine Serie von Pulververdüsungsanlagen, die eine echte Marktlücke füllte: mit den Anlagen unserer Atomiser-Serie ist erstmals eine wirtschaftliche Fertigung auch kleiner Metallpulvermengen möglich.
Hightech auf Skater-Rollen: bei unseren kompakten Tischgießanlagen konnten wir die Zahl der bewegten Teile und der mechanischen Komponenten und damit die Anschaffungs- und Unterhaltskosten durch einen Trick drastisch reduzieren: die gesamte Heiz-, Steuerungs- und Gießtechnik wird zum Gießen gemeinsam gemeinsam gedreht – stilgerecht auf Skater-Rollen in einer „Halfpipe“.
Vibrationstechnologie für optimierte Formfüllung. Wir haben das Gießen unter Vibration nicht erfunden. Aber wir waren die ersten, die die Vibrationstechnologie für den Feinguss entwickelt und in die Serie gebracht haben. Unser Vibrationsguss-Verfahren wurde 2006 in den USA mit dem MJSA-Award ausgezeichnet und hat sich seitdem auf breiter Front durchgesetzt, vor allem gegen das bis dahin beim Guss von Platin führende, aber teurere und anfälligere Schleuderguss-Verfahren.
Titanguss preiswert gemacht. Durch eine clevere Evakuierungstechnologie in Kombination mit speziell entwickelten Schmelztiegeln konnten wir in einem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten Forschungsprojekt eine Hochtemperatur-Gießanlage für hochreaktive Metalle auf den Markt bringen, die nur einen Bruchteil bisheriger Titan-Gießanlagen kostet und damit für viele Branchen ganz neue Fertigungsmöglichkeiten erschließt.