Gießen von Drähten, Rohren und Bändern – Legieren – Gießen von Barren – Diffusionsschweißen
Die Funktionsweise unserer Stranggießanlagen basiert auf einem ähnlichen technischen Konzept wie unsere Vakuum-Druckgießanlagen. Nach dem Befüllen mit dem Gießmaterial wird der Deckel geschlossen und der Aufheizvorgang gestartet. Das kann mit manueller Temperaturvorwahl oder programmgesteuert erfolgen, je nach Modell. Das Schmelzgut wird unter Schutzgas-Atmosphäre geschmolzen, um Lunkerbildung und Oxidation zu verhindern. Durch das Sichtfenster kann der Schmelzvorgang beobachtet werden. Anstatt wie bei den Vakuum-Druckgießanlagen das geschmolzene Metall in eine Gießform abzugießen, können Sie mit den Stranggießanlagen mittels spezieller Kokillen Drähte, Bänder, Rohre oder Granulat produzieren.
Wir setzen dazu einen Kokillenkühler ein, der das geschmolzene Material nach dem Austritt aus dem Tiegel in der Kokillenform unter den Erstarrungspunkt abkühlt. Die sogenannte Abzieheinheit besteht aus einem mikroprozessor-gesteuerten Motor mit Anpress- und Abziehrollen. Optional ist der Quattro-Antrieb mit vier anstatt zwei angetriebenen Rollen erhältlich, der die Transportspuren, die beim Ziehen entstehen, auf ein Minimum reduziert. Der Guss-Strang kann je nach Material und Profil mit vorprogrammierbarer Geschwindigkeit aus der Kokille „gezogen“ werden. Das Ziehintervall, die Pausenzeit und ein eventueller Rückschub sind einstellbar.
Alle Stranggießanlagen arbeiten mit einer deutlich tieferen Frequenz als die meisten Konkurrenzprodukte. Diese tiefe Frequenz bewirkt eine sehr hohe Eindringtiefe des elektromagnetischen Feldes in die geschmolzene Legierung. Die dadurch erzielte Durchmischung („Badbewegung des Schmelzbades“) verhindert Ablagerungen von schwereren Legierungsbestandteilen in der Schmelze. Die entstehenden Legierungsabweichungen sind in der Regel im Zehntelpromillbereich.Das Ergebnis ist porositätsfreies, metallurgisch homogenes Halbzeug ohne Lufteinschlüsse und ohne Schrumpfungsporosität. Mit Hilfe von optional lieferbaren hydraulischen Scheren, Haspeln oder Abbiegeeinheiten kann die Maschine optimal genutzt und das Material bedarfsgerecht gefertigt werden.
Einsatzmöglichkeiten
Gießen
von Drähten bis 40 mm, Rohren bis 85 mm und Bändern bis 130×12 mm Querschnitt
Legieren
Die niederfrequente Auslegung des Induktionsgenerators sorgt für eine starke Metalldurchmischung und bildet dadurch die beste Voraussetzung für die Anfertigung eigener Legierungen. Im Gegensatz zu vielen anderen Systemen ist bei den BLUE POWER-Stranggießanlagen der Schmelztiegel durch einen Verschluss-Stab verschlossen, d.h. das Abgießen oder Ziehen des Stranges erfolgt erst nach vollständigem Schmelzen und nach gründlicher Vermischung der Legierung. Deshalb können Sie die BLUE POWER-CC-Maschinen nicht nur mit fertigen Legieren einsetzen, sondern auch mit Vorlegierungen oder mit reinen Metallen arbeiten.
Gießen von Barren
Anstelle der Küvette wird hierzu eine Barrenform eingesetzt.
Diffusionsschweißen
Eine Anwendung, die hauptsächlich in der Schmuckfertigung eingesetzt wird: mit diesem Erweiterungskit können bis zu 6 Ringe gleichzeitig aus unterschiedlichen Legierungen zusammengestzt werden. Sie werden bei Temperaturen knapp unter dem Soliduspunkt unter mechanischem Druck aus einzelnen Ringschienen zusammengeschweißt. Das Kit lässt sich in wenigen Minuten montieren. Die Zykluszeit beträgt inkl. Bestückung und Entnahme nur rund 6-7 min. In umfangreichen Testreihen wurden die Ringe abgedreht, z.T. eingefräst, gebohrt und um bis zu 18 Nummern geweitet. Anschließend wurden die Testringe aufgesägt, um die Schnitte auch unter dem Mikroskop überprüfen zu können. Eine enorme Belastbarkeit der Metallverbindungen ist somit sichergestellt.